Einen Schlaganfall erkennen

Im Gegensatz zum akuten Herzinfarkt, geht der Schlaganfall in der Regel nicht mit Schmerzen einher. Das führt dazu, dass typische Warnsymptome nicht erkannt oder fehlinterpretiert werden.

Bitte rufen Sie bei Verdacht sofort den Notarzt unter Telefon 112.

Typische Warnsymptome eines Schlaganfalls sind:

Plötzliche einseitige Sehstörung

Die sogenannte Amaurosis fugax ist ein Warnsymptom, welches mit einer plötzlichen Sehstörung auf einem Auge einhergeht. Häufig werden Symptome beschrieben wie Schleier- oder Nebelsehen (Bsp.: „wie durch eine Milchglasscheibe sehen“) auf dem betroffenen Auge, welches einige Sekunden bis mehrere Minuten anhalten kann, um sich anschließend wieder vollständig zurückzubilden. Seltener kommt es auch zu einem vorübergehenden kompletten Sehverlust eines Auges.

Beidseitige Gesichtsfeldeinschränkung

Als Hemianopsie bezeichnet man eine Gesichtsfeldeinschränkung, welche meist den rechten oder linken Rand des Gesichtsfeldes eines jeden Auges einbezieht. Typischerweise berichten Patienten mit einer Hemianopsie darüber, dass sie zum Beispiel Gegenstände, die sich am Rande ihres Gesichtsfeldes befinden, nicht oder nur sehr undeutlich wahrnehmen können (Bsp.: „das überholende Kfz im Rückspiegel nicht erkannt“).

Hängender Mundwinkel

Die sogenannte faziale Parese macht sich häufig zunächst durch einen hängenden Mundwinkel bemerkbar. Patienten mit einer fazialen Parese berichten zum Beispiel darüber, dass Ihnen beim Frühstück der Kaffee aus dem Mundwinkel lief oder sie von ihren Angehörigen auf ihren schiefen Mund angesprochen wurden (Bsp.: „Unvermögen zu Pfeifen“).

Plötzliche Sprach- oder Sprachverständnisstörungen

Als Aphasie bezeichnet man eine Sprachstörung, welche sich zum Beispiel durch eine verwaschene oder undeutliche Sprache bemerkbar macht (Bsp.: „Ich wusste, was ich sagen wollte, brachte es aber nicht über die Lippen.“).

Hinweisend auf eine Aphasie kann auch ein „Nicht Verstehen“ seitens des Patienten sein, welches sich zum Beispiel dadurch äußert, dass er Aufforderungen nicht oder fehlerhaft nachkommt.

Halbseitige Gefühlsstörungen

Dieses Symptom wird in der Fachsprache als Hemihyp- oder dysästhesie bezeichnet. Ein Pelzigkeits- oder Taubheitsgefühl einer Gesichtshälfte, des Armes, des Beines oder der gesamten Körperhälfte werden häufig von Patienten in diesem Zusammenhang genannt. Das Ereignis im Gehirn ist dabei in der Regel auf der gegenüberliegenden Seite, also bei einer rechtsseitigen Hemihypästhesie links.

Halbseitige Lähmungen

In diesem Fall spricht man von einer sogenannten Hemiparese. Auch hier kann unterschieden werden zwischen kompletten und inkompletten Lähmungen, die beispielsweise nur den Arm resp. das gleichseitige Bein oder das Gesicht und den gleichseitigen Arm betreffen. Typische Schilderungen beschreiben zum Beispiel das Fallenlassen der Kaffeetasse oder der Zahnbürste, das Nachziehen des Beines oder aber auch das Unvermögen, die Knöpfe des Oberhemdes zu schließen.

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