Wie kann ich das Schlaganfallrisiko senken?

Daran ist nichts schönzureden: Wer einen Schlaganfall oder dessen Vorform (TIA) erlitten hat, bleibt sein Leben lang ein sogenannter Risikopatient.

Theoretisch kann jeder Mensch einen Schlaganfall erleiden – ob er nun jung ist oder alt. Grundsätzlich ist der Schlaganfall keine Krankheit, die nur ältere Menschen betrifft. Etwa jeder vierte Neuerkrankte ist im erwerbsfähigen Alter, schätzungsweise 5 Prozent von ihnen sind sogar jünger als 40 Jahre.

Außerdem besteht bei Personen, bei denen Verwandte einen Schlaganfall erlitten haben, ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, da bestimmte Risikofaktoren ,einen Schlaganfall zu erleiden, erblich sind.

Das Alter und genetische Voraussetzungen sind also Risikofaktoren, die nicht beeinflussbar sind. Andere Risikofaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalles erhöhen, sind durch den Menschen beeinflussbar. Diese Risikofaktoren haben wir im Folgenden zusammengefasst.

 

Risikofaktoren, auf die Sie selber Einfluss nehmen können

Bluthochdruck (Hypertonie)

Dauerhaft erhöhter Blutdruck stellt eine große Gefahr für die Gefäße dar, da er die Entstehung einer Arteriosklerose, einer Verkalkung der Blutgefäße, fördert. Sie ist die häufigste Ursache, dass Blutgefäße platzen.

Das können Sie tun: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck. Erhöhte Werte (>140/90 mmHg) sollten Sie unbedingt behandeln lassen. Welche Arzneimittel und Therapien im Einzelfall in Frage kommen, hängt von der Bluthochdruck-Ursache ab, die durch eine gründliche Untersuchung zunächst zu klären ist. Schränken Sie Ihren Salzkonsum ein und denken zudem daran: Körperliche Bewegung senkt auf Dauer Ihren Blutdruck.

 

Rauchen

Nikotin ist das Gefäßgift Nummer 1. Statistiken deuten darauf hin, dass Tabakkonsum das Schlaganfall-Risiko mehr als verdoppelt.

Das können Sie tun: Wenn Sie Raucher sind, hören Sie am besten noch heute damit auf. Schon nach vier bis fünf Jahren haben Sie das Risikoniveau eines Nichtrauchers erreicht.

 

Übergewicht

Übergewicht ist oft an der Entstehung von Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen und Arteriosklerose beteiligt. Überschüssiges Cholesterin und Fett lagern sich in den Gefäßen ab, wo sie den „Grundstein“ für die arteriosklerotischen Wandveränderungen legen.

Das können Sie tun: Achten Sie bei der Zusammenstellung Ihres Speiseplans auf das Verhältnis zwischen Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten. Maximal 30 Prozent der täglichen Nahrung sollten aus Fett bestehen. Bevorzugen Sie beim Kochen pflanzliche Öle (etwa Oliven-Öl) und essen Sie möglichst oft Fisch, Gemüse und frisches Obst. Lassen Sie von Zeit zu Zeit Ihre Cholesterin- und Blutfettwerte bestimmen und bei zu hohen Werten behandeln. Regelmäßige sportliche Aktivität hilft Ihnen dabei, das reduzierte Körpergewicht auf Dauaer zu halten.

 

Hohe Cholesterinwerte

Eine Erhöhung der Blutfette begünstigt Gefäßveränderungen, die wiederum einen Schlaganfall verursachen können.

Das können Sie tun: Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt, ob Sie erhöhte Cholesterin- oder Fettsäurewerte haben. Oft ist die Einnahme von fettsenkenden Mitteln erforderlich. Eine cholesterinarme Ernährung, bei der Sie weniger tierische und mehr pflanzliche Fette aufnehmen, der Verzicht auf übermäßigen Alkoholgenuss und regelmäßige Bewegung reichen oft, um Ihre Blutfettwerte wieder zu normalisieren. Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, haben Sie schon viel dafür getan, dass der überstandene Schlaganfall ein Einzelereignis in Ihrem Leben bleibt – oder, noch besser, dass es erst gar nicht so weit kommt.

 

 

Diabetes

Menschen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Durch eine konsequente Senkung Ihres Blutzuckerspiegels senken Sie Ihr Risiko.

Das können Sie tun: Ihr Arzt wird Ihnen entsprechend dem Schweregrad ihrer Zuckerkrankheit entweder nur eine Diät oder zusätzlich eine Behandlung mit Tabletten oder Insulin verordnen. Versuchen Sie die ärztlichen Empfehlungen – ganz besonders, was die Ernährung betrifft – möglichst exakt einzuhalten! Auch als Diabetiker können Sie selbst zu Hause regelmäßig den Behandlungserfolg kontrollieren, indem Sie den Zuckergehalt im Urin oder im Blut mit Teststreifen bestimmen.

 

Medikamentöse Behandlung

Die medikamentöse Behandlung richtet sich nach der Ursache des Schlaganfalls.

Das können Sie tun: Der bislang am häufigsten eingesetzte Wirkstoff, um gefährdete Patienten vor einem erneuten Schlaganfall zu schützen, ist eine ursprünglich als Schmerzstiller bekannt gewordene Substanz: die Acetylsalicylsäure (ASS). Weltweit hat ASS bis jetzt vermutlich viele hunderttausend Menschen vor einem wiederholten Schlaganfall bewahrt.

Daneben stellte eine deutlich stärkere Blutverdünnung (Antikoagulation) unter bestimmten Bedingungen eine weitere medikamentöse Behandlungsoption dar. Eine bekannte Substanz ist hier das Marcumar, welches zunehmend durch neuere Medikamente (sog. neue orale Antikoagulantien, NOAKS) abgelöst wird.

Diese und andere Medikamente mit ähnlichem Wirkmechanismus haben Einfluss auf die Gerinnungsfähigkeit des Blutes.

Darüber hinaus werden individuell Medikamente u.a. zur Einstellung der Risikofaktoren für die Gefäße und das Herz, des Fett- und Zuckerstoffwechsels verwendet, um das Risiko eines erneuten Schlaganfalls möglichst gering zu halten.

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